Die Schnullerfrage

Beruhigungssauger ja oder nein?

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Anwendung situationsgebunden sinnvoll sein kann, die ausgiebige Nutzung jedoch verschiedene Zahnfehlstellungen und Sprechstörungen zur Folge haben kann. Zudem ist die richtige Form des Saugers entscheidend.
Ideal sind Schnuller mit dünnem Saughals!

Die Vor- und Nachteile - verschiedene Sichtweisen - aus der aktuellen Sonderpublikation SpringerMedizin:
Eine Expertenbefragung hat ergeben (Das Wichtigste in Kürze):


Aus Sicht einer Hebamme - Ein früher Schnullereinsatz sollte vermieden werden, um das "Stillenlernen" nicht zu beeinflussen und damit die enge Bindung nicht reduziert wird.


Aus Sicht einer Zahnärztin - Nach dem ersten Jahr ist ein wohldosierter Rückzug empfehlenswert um Schluck- und Sprechstörungen vorzubeugen.


Aus Sicht einer Logopädin - Größe, Form und Materialbeschaffenheit eines Saugers sind entscheidend. Der Schnuller ist ein Fremdkörper im Mund des Kindes., daher sollte der Schnullerschaft möglichst niedrig sein und weich sein. Je früher abgewöhnt, desto besser.


Aus Sicht eines Kieferorthopäden - Bei längerem Gebrauch steigt das Risiko für eine anhaltende Bissöffnung. Bei der Wahl des Schnullers soll darauf geachtet werden, dass der Lippenschluss gut funktioniert und der Beruhigungssauger optimalerweise nicht länger als bis zum Ende des 1. Lebensjahres genutzt wird.


Aus meiner Sicht: Wenn die Entscheidung zugunsten eines Beruhigungssaugers fällt, sind der verantwortungsvolle Umgang und ein möglichst später Beginn entscheidend. Außerdem sollte der Schnuller nicht zu lange verwendet werden, insb. nach dem ersten Lebensjahr nicht wenn das Kind spielt und somit am Sprechen gehindert wird.

 

Und vor allem: Kein leichtfertiges "Schnullergeben" wenn eigentlich Trösten und Körperkontakt wichtig wären. Die Eltern-Kind-Bindung steht im Vordergrund. Ein Säugling muss auch schreien und weinen dürfen; diese Gefühlsäußerungen sind wichtig!

 

Fazit: wenn überhaupt ein Schnuller:
Auf den Zeitpunkt des ersten Einsatzes, den dosierten Umgang und eine geeignete Form kommt es an. Ebenso auf eine frühzeitige Wiederabgewöhnung.